Die Stiftung Edith Maryon
Immobilien können auch ein soziales Gut sein. Grund und Boden ist
nicht vermehrbar, und die Frage nach der Art der Bodennutzung ist
eine gesellschaftliche Aufgabe. Zudem wirken Gebäude stets in die
Gesellschaft, in den öffentlichen Raum hinein, und dies in aller
Regel auf lange Zeit, wenn nicht gar über Generationen hinweg. Hier
setzt die gemeinnützige Stiftung Edith Maryon zur Förderung
sozialer Wohn- und Arbeitsstätten an. Sie wurde 1990 aus einem
Kreis junger Menschen heraus gegründet, die zuvor mehrere Jahre
lang über soziale Grundsatzfragen nachgedacht und diskutiert haben.
Aus diesen Gesprächen wuchs das Bedürfnis, die entwickelten Ideen
praktisch zu erproben. Sie betrachten es als ihre Aufgabe, im
Dialog mit Eigentümern und Nutzern Grund und Boden aus dem Waren-
und Erbstrom herauszulösen, damit dieser der Spekulation entzogen
und somit dauerhaft und immer wieder neu für Vorhaben, die der
Gesellschaft dienen, verfügbar wird. Das übergeordnete Ziel – zur
dauerhaften Absicherung sozialer Wohn- und Arbeitsstätten – ist
jeweils die Entschuldung des Bodens. Weitere soziale Ziele sind die
Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten, die Förderung des sozialen
Zusammenlebens von Jung und Alt, Familien und Singles, behinderten
und nicht behinderten Menschen etc., die Stärkung von
Eigenverantwortung und Selbstverwaltung sowie die Förderung einer
lebendigen, qualitätsvollen Architektur einschließlich ökologischer
Bauweisen, in der sich die Menschen als einzelne und soziale
Individuen wohlfühlen